Was ist Arbeitsschutzmanagement & SGA Management - Definition, Aufgaben & Ziele
Beim Arbeitsschutzmanagement bzw. SGA Management geht es darum, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und damit einhergehend Fehlzeiten zu vermeiden sowie Kosten zu reduzieren. Neben zahlreichen Gesetzen, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz thematisieren, hat auch die Managementnorm ISO 45001 das Ziel, den Arbeitsschutz nachhaltig in die Unternehmensstrukturen zu integrieren. Die Norm beschreibt die gute Praxis beim Aufbau eines Arbeitsschutzmanagementsystems. In der Norm heißt dieses Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (SGA Managementsystem). Sie kann als Leitfaden dienen und als Grundlage für eine Konformitätsbewertung genutzt werden. Die Norm regelt nicht den betrieblichen Arbeitsschutz. Das machen Gesetze, Verordnungen und das Regelwerk der Unfallversicherungsträger. Der DIN EN ISO 45001 kommt also eine ergänzende Rolle zu. Sie kann Organisationen bei der Erfüllung rechtlicher Pflichten unterstützen.
In der DIN EN ISO 45001 wird der Begriff Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz verwendet. Dabei wird allerdings klargestellt, dass SGA gleichbedeutend ist mit Arbeitsschutz. Die Verwendung des Begriffs Arbeitsschutzmanagement System ist also ebenso normkonform. Die Begriffe aus der Norm zu verwenden ist sowieso kein Bestandteil der Arbeitsschutzanforderungen.
Wichtig ist dabei zu verstehen, dass Arbeitsunfälle auch immer einen Verlust der ökonomischen Effizienz bedeuten. Denn jeder Unfall stört die betrieblichen Abläufe und damit auch die Wertschöpfung. Es ist also von zentraler Bedeutung, dass der Arbeitsschutz in die betrieblichen Prozesse integriert wird. Dies findet sich auch in den Anforderungen der ISO 45001 wieder.
Wie ist die Arbeitsschutzmanagement bzw. SGA Managementsystem Definition?
Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) bzw. ein SGA Managementsystem bezieht sich auf die Umsetzung von Prozessen und Maßnahmen, um die Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeitern am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Es umfasst die Identifizierung, Bewertung und Kontrolle von Risiken und Gefahren am Arbeitsplatz sowie die Entwicklung von Strategien und Plänen zur Minimierung oder Beseitigung dieser Risiken. Ein effektives Arbeitsschutzmanagement umfasst auch die Schulung von Mitarbeitern, z.B. durch eine regelmäßige Unterweisung. So wird sichergestellt, dass sie die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse haben, um ihre Arbeit sicher auszuführen. Es umfasst außerdem die Überwachung und Bewertung der Arbeitssicherheitsleistung und die kontinuierliche Verbesserung des Arbeitsschutzmanagementsystems.
Somit werden die Produktivität gesteigert und die Kosten gesenkt, die mit Verletzungen und Krankheiten am Arbeitsplatz verbunden sind. Ein effektives Arbeitsschutzmanagement kann auch dazu beitragen, das Image und den Ruf des Unternehmens zu verbessern und seine soziale Verantwortung zu demonstrieren.
Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001 ist zudem ein wichtiger Bestandteil eines integrierten Managementsystems und kann mit anderen Managementsystemen wie Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Energiemanagement kombiniert werden, um eine umfassende, ganzheitliche Herangehensweise an das Management von Sicherheit, Gesundheit, Qualität und Umwelt zu schaffen.
Aufbau- und Ablauforganisation
Ein SGA Managementsystem ist also ein Instrument zur systematischen Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen sowie deren Einbindung in die betrieblichen Prozesse. Die systematische und planvolle Herangehensweise der Arbeitsschutzorganisation besteht dabei im Wesentlichen aus der Festlegung von einer Aufbau- und Ablauforganisation.
Unter der Aufbauorganisation versteht man, dass für arbeitsschutzrelevante Tätigkeiten die Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Befugnisse festgelegt werden. Hier müssen Sie also überlegen, wer für die Einleitung und Umsetzung arbeitsschutzrelevanter Prozesse zuständig ist. Als Beispiel sei hier die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung zu nennen. Mit der Ablauforganisation legen Sie anschließend fest, wie die Ausführung von arbeitsschutzrelevanten Tätigkeiten erfolgt. Bei dem Beispiel der Gefährdungsbeurteilung müssen Sie beispielsweise bestimmen, ob die Gefährdungsbeurteilung mittels Betriebsbegehungen, Mitarbeiterbefragung oder sicherheitstechnischer Überprüfung von Arbeitsmitteln erfolgt. Die Ablauforganisation unterliegt dabei dem sogenannten PDCA-Zyklus. Verantwortlich für das SGA Managementsystem bzw. Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) ist zumeist ein benannter Arbeitsschutzmanagement-Beauftragter in Zusammenarbeit mit einer Fachkraft oder mehreren Fachkräften.
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Welche Vorteile ergeben sich durch ein Arbeitsschutzmanagement?
Mithilfe eines erfolgreich eingeführten Arbeitsschutzmanagements ergeben sich zahlreiche Vorteile und Chancen für Ihr Unternehmen. Wenn Sie die gute Praxis, wie sie die DIN EN ISO 45001 vorgibt, umsetzen, schützen Sie sich im Zweifelsfall vor dem Vorwurf des Organisationsverschuldens. Durch die systematische Umsetzung geltender Rechtsvorschriften erlangen Sie dadurch eine höhere Rechtssicherheit. Zudem sorgen Sie dafür, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz in die Geschäftsprozesse integriert wird. Somit läuft er nicht mehr neben der eigentlichen Arbeit, sondern ist stattdessen fest mit dieser verbunden.
Gleichzeitig werden sowohl Führungskräfte, als auch die Beschäftigten in die Pflicht genommen, sich aktiv am Arbeitsschutz zu beteiligen. Die Einbindung der Mitarbeiter fördert zudem die Motivation und Leistungsbereitschaft. Ein weiterer Vorteil liegt außerdem in der Einsparung von Kosten. Denn durch die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten minimieren Sie Ausfallzeiten und damit verbundene Kosten.
Die ISO 45001 Zertifizierung bestätigt dann, dass ein Unternehmen ein Arbeitsschutzmanagementsystem implementiert hat, das den Anforderungen der Norm entspricht. Dies schafft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Organisationen, die keine Zertifizierung vorweisen. Die Zertifizierung zeigt Ihren Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern, dass Ihr Unternehmen ein hohes Engagement für den Arbeitsschutz hat und eine verantwortungsbewusste Organisation ist.
Wie erfolgt eine Arbeitsschutzmanagement ISO 45001 Zertifizierung?
Eine Zertifizierung nach ISO 45001, dem internationalen Standard für Arbeitsschutzmanagement, erfolgt in der Regel in mehreren Schritten:
- Vorbereitung: Die Organisation muss eine Bestandsaufnahme ihrer Arbeitsschutzpraktiken durchführen und sicherstellen, dass sie den Anforderungen des Standards entsprechen. Sie muss auch ein Arbeitsschutzmanagementsystem entwickeln oder anpassen, das den Anforderungen von ISO 45001 entspricht.
- Schulung: Mitarbeiter auf allen Ebenen müssen geschult werden, um sicherzustellen, dass sie das Arbeitsschutzmanagementsystem verstehen und in der Lage sind, es anzuwenden.
- Überprüfung: Die Organisation muss ihr Arbeitsschutzmanagementsystem überprüfen, um sicherzustellen, dass es den Normanforderungen entspricht.
- Zertifizierungsaudit: Ein unabhängiger Zertifizierer führt ein Audit durch, um sicherzustellen, dass das Arbeitsschutzmanagementsystem den Normanforderungen entspricht.
- Korrekturmaßnahmen: Wenn während des Zertifizierungsaudits Abweichungen festgestellt werden, muss die Organisation Korrekturmaßnahmen ergreifen.
- Zertifizierung: Wenn die Organisation die Anforderungen erfüllt und alle Korrekturmaßnahmen ergriffen hat, wird sie vom Zertifizierer zertifiziert. Die Zertifizierung ist normalerweise für einen bestimmten Zeitraum gültig und muss regelmäßig erneuert werden.
Zusammenfassend umfasst die ISO 45001 Zertifizierung die Vorbereitung und Anpassung des Arbeitsschutzmanagementsystems, Schulung der Mitarbeiter, Überprüfung des Systems, Zertifizierungsaudit und Korrekturmaßnahmen sowie die Zertifizierung selbst.
Welche Ziele hat das Arbeitsschutzmanagement?
Für jedes Unternehmen ist von zentraler Bedeutung, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Dass es im Bereich Arbeitssicherheit Handlungsbedarf gibt, zeigen die immer noch hohen Zahlen an arbeitsbedingten Unfällen und Erkrankungen. Weltweit gibt es beispielsweise ca. 2,78 Mio. arbeitsbedingte Todesfälle pro Jahr. Die Kosten für arbeitsbedingte Erkrankungen, Verletzungen und Todesfälle betragen 2.990 Milliarden US-Dollar bzw. 3,94 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (Quelle: International Labour Organization (ILO) 2017).
Mithilfe eines Arbeitsschutzmanagement Systems sollen durch eine systematische und geplante Herangehensweise Arbeitsschutzmaßnahmen in die Abläufe des Unternehmens integriert werden, um die Unfallzahlen zu verringern. Die Grenzen und der Anwendungsbereich des SGA Systems werden vom Unternehmen definiert. Die Konformität mit der Norm kommt allerdings nur zustande, wenn innerhalb des Anwendungsbereichs alle Anforderungen der Norm erfüllt werden.
Generell überschneiden sich die Ziele des Arbeitsschutzmanagement mit den zuvor genannten Vorteilen: Zur Verringerung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen kommen Rechtssicherheit im Bereich Arbeitsschutz und Kostenreduzierung hinzu. Durch das Arbeitsschutzmanagement soll die Arbeitsumgebung verbessert werden, indem gefährliche Bedingungen beseitigt und ergonomische Standards umgesetzt werden. Arbeitnehmer, die in einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung arbeiten, sind in der Regel zufriedener und motivierter, was sich positiv auf die Produktivität auswirken kann.
Zusammenfassend ist das Arbeitsschutzmanagement ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Unternehmens, da es dazu beitragen kann, die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten und gleichzeitig die Produktivität und Rentabilität des Unternehmens zu steigern.
Welche Ausbildung benötigen Sie für Ihr Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001?
Mit unseren Schulungen zum Arbeitsschutzmanagement machen wir Sie fit für die Einführung oder laufende Betreuung und Weiterentwicklung Ihres Arbeitsschutzmanagementsystems. Mit unserer modularen Qualifizierung können Sie mit dem Lehrgang Basiswissen ISO 45001 in die Grundlagen der Arbeitsschutzmanagement Norm einsteigen oder sich zum Internen Auditor ISO 45001, Managementbeauftragten für Arbeitsschutz oder externen Auditor ausbilden. Viele unserer Schulungen sind bereits als E-Learning Kurs verfügbar und können zudem direkt im Unternehmen oder daheim durchgeführt werden.
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Wie ist die Arbeitsschutzmanagement Norm DIN EN ISO 45001 aufgebaut?
Der Aufbau der Arbeitsschutzmanagement Norm richtet sich nach der High Level Structure (kurz HLS) aus. Diese legt für neue und überarbeitete Normen eine gemeinsame Grundstruktur, identische Textbausteine und gemeinsame Begriffe und Definitionen fest. Das hat den Vorteil, dass ein geringerer Aufwand bei der Integration und Pflege mehrerer Managementsysteme anfällt. Zudem werden Widersprüche zwischen Managementsystemen vermieden und interne sowie externe Audits erleichtert. Des Weiteren zeigen Mitarbeiter mehr Verständnis und Akzeptanz, wenn gleiche Dinge in den Normen auch gleich heißen. Diese Struktur der HLS und der ISO 45001 gliedert sich dabei in 10 Hauptabschnitte, welchen weitere Unterabschnitte zugeordnet werden.
- Anwendungsbereich
- Normative Verweisungen
- Begriffe
- Kontext der Organisation
- Führung
- Planung
- Unterstützung
- Betrieb
- Bewertung der Leistung
- Verbesserung
Die Anforderungen an ein Arbeitsschutzmanagement System finden Sie in den zentralen Abschnitten 4 bis 10. Die Abschnitte richten sich dabei nach dem PDCA Zyklus und dessen Phasen Plan, Do, Check und Act.
Da alle neuen beziehungsweise revidierten Managementnormen dem Aufbau der HLS folgen, ist die Abbildung von integrierten Managementsystemen nun vereinfacht. Dadurch können Sie nun Ihr Arbeitsschutzmanagement System einfacher mit Ihrem Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 oder dem Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001 verbinden.
Der PDCA-Zyklus
Der PDCA-Zyklus ist ein iterativer Kreislauf und eines der Basiselemente aller modernen Managementsysteme. Daher ist er auch für ein Arbeitsschutzmanagement System nach der ISO 45001 von Bedeutung. Der PDCA Zyklus besteht aus den einzelnen Phasen Plan, Do, Check und Act. In der ersten Phase, der Planungsphase müssen Sie arbeitsschutzrelevante Tätigkeiten planen. Anschließend führen Sie in der Durchführungsphase die geplanten Tätigkeiten entsprechend der Planung durch. „Check“ bedeutet „Überwachung“ und steht für die Überprüfung der Wirksamkeit der geplanten Tätigkeiten. Hier müssen Sie überprüfen, ob Sie die mit den Arbeitsschutzmaßnahmen ursprünglich verbundenen Arbeitsschutzziele auch tatsächlich erreichen. Im Anschluss folgt die Phase „Act“, das Handeln und Verbessern. Hier wird im Falle einer Nichterreichung eines Zieles nach zu implementierenden Lösungen gesucht. Werden alle Ziele erreicht, werden die Maßnahmen standardisiert. Der Kreislauf beginnt danach von Neuem mit der Planungsphase. Sehren Sie hierzu auch die Grafik weiter oben auf dieser Seite.
Schritt für Schritt zur Einführung eines Arbeitsschutzmanagement Systems
Die systematische Einführung eines Arbeitsschutzmanagement Systems bzw. SGA Management Systems lässt sich in wesentlichen Schritten darstellen. Bei der Umsetzung dieser Schritte unterstützt Sie die ISO 45001 und legt konkrete Anforderungen fest. Als grobe Anleitung können Sie sich jedoch an den folgenden Schritten orientieren.
1. Bestandsaufnahme und Lückenanalyse
Bevor Sie mit der Einführung des SGA Managementsystems beginnen, sollten Sie eine Bestandsaufnahme durchführen, um den aktuellen Stand Ihres Arbeitsschutzsystems zu analysieren. Dies hilft Ihnen, Schwachstellen in Ihrem bestehenden System zu identifizieren und Bereiche zu bestimmen, in denen Verbesserungen notwendig sind. Eine Lückenanalyse zeigt auf, welche Normanforderungen bereits erfüllt werden und wo noch Handlungsbedarf besteht.
2. Sicherstellung des Management-Commitments
Für eine erfolgreiche Implementierung des Arbeitsschutzmanagementsystems ist es entscheidend, dass die Geschäftsleitung die Einführung aktiv unterstützt. Das Management-Commitment ist dabei der Grundpfeiler, da es die erforderlichen Ressourcen bereitstellt und die Arbeitsschutzkultur im Unternehmen fördert. Als Management-Commitment bezeichnet man das aktive Engagement und die klare Verpflichtung der Unternehmensleitung gegenüber einem bestimmten Ziel oder System, in diesem Fall dem Arbeitsschutzmanagement. Es bedeutet, dass die oberste Führungsebene nicht nur Verantwortung übernimmt, sondern auch konkrete Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass bestimmte Standards, wie die der ISO 45001, eingehalten werden.
3. Definition der Rollen und Verantwortlichkeiten
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten im Unternehmen. Dazu gehört die Benennung eines Arbeitsschutzbeauftragten, der die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung des Arbeitsschutzmanagements übernimmt. Diese Person wird dafür sorgen, dass alle Anforderungen der Norm eingehalten werden und kontinuierliche Verbesserungen stattfinden.
4. Durchführung einer Risikobewertung / Gefährdungsbeurteilung
Die Gefährdungsbeurteilung ist das Herzstück eines SGA Managementsystems. Hierbei werden alle potenziellen Gefahren im Unternehmen systematisch identifiziert und bewertet. Auf Grundlage dieser Risikobewertung können Sie präventive Maßnahmen festlegen, um Risiken für die Arbeitssicherheit zu minimieren und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu schützen.
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- Was ist die ISO 45001 - Definition, Anforderungen und Vorteile
- Welche Aufgaben hat ein Arbeitsschutzmanagement Beauftragter? - Kompetenzen & Benennung
- Was ist eine Unterweisung und wie erfolgt die Arbeitsunterweisung?
- Ihre Arbeitsschutzunterweisung in 10 Schritten erfolgreich umsetzen
- Was müssen Sie bei der Erstunterweisung neuer Mitarbeiter beachten?
- Arbeitsschutzverordnung - welche Verordnungen im Arbeitsschutz gibt es?
5. Identifizierung und Erfüllung rechtlicher Anforderungen
Die Einhaltung aller relevanten rechtlichen und regulatorischen Anforderungen im Bereich des Arbeitsschutzes ist ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzmanagements. Dies umfasst nationale Arbeitsschutzgesetze, Verordnungen und branchenspezifische Vorschriften. Durch die Integration dieser Anforderungen in Ihr Arbeitsschutzmanagementsystem stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen rechtssicher agiert und Bußgelder oder Haftungsrisiken vermeidet.
6. Festlegen von Zielen und Maßnahmen im Arbeitsschutz
Im nächsten Schritt sollten Sie konkrete Arbeitsschutzziele definieren, die Sie erreichen möchten. Diese Ziele sollten messbar, realistisch und an den spezifischen Bedürfnissen Ihres Unternehmens ausgerichtet sein. Darauf aufbauend werden Maßnahmen und Programme entwickelt, um diese Ziele zu erreichen und den Arbeitsschutz kontinuierlich zu verbessern.
7. Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter
Die Beteiligung der Mitarbeiter wird im Rahmen des Arbeitsschutzmanagementsystems groß geschrieben. Durch regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter über die Anforderungen und Maßnahmen im Arbeitsschutz informiert sind. So schaffen Sie eine Sicherheitskultur, in der jeder Mitarbeiter aktiv zur Sicherheit am Arbeitsplatz beiträgt.
8. Dokumentation des Arbeitsschutzmanagementsystems
Die ISO 45001 fordert eine umfassende Dokumentation des Arbeitsschutzmanagementsystems. Diese Dokumentation dient als Nachweis, dass alle Prozesse, Verfahren und Maßnahmen gemäß der Norm implementiert sind. Dazu gehören unter anderem die Risikobewertungen, Notfallpläne, Arbeitsanweisungen sowie die Nachverfolgung von Korrekturmaßnahmen.
9. Interne Audits und kontinuierliche Verbesserung
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess muss im Rahmen des Managementsystems sichergestellt werden. Interne Audits helfen Ihnen dabei, die Wirksamkeit Ihres Arbeitsschutzmanagementsystems regelmäßig zu überprüfen und potenzielle Schwachstellen zu identifizieren. Auf Grundlage dieser Audits können Sie kontinuierlich Anpassungen vornehmen, um die Arbeitssicherheit stetig zu verbessern.
10. Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle
Nachdem Sie Ihr SGA Management System gemäß den Anforderungen der ISO 45001 implementiert haben, erfolgt das Zertifizierungsaudit durch eine externe, akkreditierte Zertifizierungsstelle. Das Audit prüft, ob Ihr Managementsystem den Anforderungen der Norm entspricht. Bei erfolgreicher Prüfung erhalten Sie das ISO 45001-Zertifikat, das in der Regel für drei Jahre gültig ist und regelmäßigen Überwachungsaudits unterliegt.
Welche Vorlagen, Musterdokumente und Checklisten benötigen Sie für Ihr Arbeitsschutzmanagement?
Wir bieten Ihnen zahlreiche Checklisten und Mustervorlagen zur ISO 45001 sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz an. Alle Vorlagen erhalten Sie in einem offenen Format, sodass Sie diese auf Ihre Bedürfnisse anpassen und direkt im Unternehmen verwenden können. Mehr Informationen finden Sie in unserer Rubrik der Musterdokumente ISO 45001.
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Was ist eine Gefährdungsbeurteilung?
Unter dem Begriff Gefährdungsbeurteilung versteht man die systematische Ermittlung und Bewertung aller relevanten Gefährdungen, denen Mitarbeiter und Besucher bei ihren Tätigkeiten in einem Unternehmen ausgesetzt sind. Sie dient also ebenfalls der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Zudem umfasst diese die Ermittlung und Umsetzung gegebenenfalls notwendiger zusätzlicher Schutzmaßnahmen sowie die Bewertung derer Wirksamkeit. Die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen ist eine zentrale Aufgabe im Arbeitsschutzmanagement und daher auch im Arbeitsschutzgesetz verankert. Die Anforderungen dazu sind in mehreren Verordnungen zum Arbeitsschutzgesetz konkretisiert. Auch in der ISO 45001 ist die Gefährdungsbeurteilung zu finden. Im Unterabschnitt 6.1.2 fordert die Norm nämlich die Ermittlung von Gefährdungen und Bewertung von Risiken und Chancen.
Wie erfolgt die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung?
Hier stellen wir Ihnen die wesentlichen Schritte für die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung vor. So erhalten Sie einen Überblick über die zentralen Punkte, die Sie für eine erfolgreiche Ermittlung der Gefährdungen im Arbeitsschutzmanagement beachten sollten.
Vorbereiten:
Der erste wichtige Schritt ist die Vorbereitung. Hier legen Sie fest, wer die Gefährdungsbeurteilung durchführt. Im Anschluss daran erfassen Sie die Betriebsorganisation und definieren die Betrachtungseinheiten.
Ermitteln von Gefährdungen:
Im zweiten Schritt erfolgt die Ermittlung der für die Tätigkeit signifikanten Gefährdungen. Sie können dabei eine Liste von Gefährdungsfaktoren, wie sie die Berufsgenossenschaften zur Verfügung stellen, zur Hilfe nehmen.
Beurteilen der Gefährdungen:
An dieser Stelle bewerten Sie die ermittelten Gefährdungen auf eventuellen Handlungsbedarf, z.B. anhand normierter Schutzziele (rechtlicher Vorgaben) oder mit Bewertungshilfen (Leitmerkmalmethode, einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe etc.).
Festlegen von Maßnahmen:
Anschließend bestimmen Sie Schutzziele und Maßnahmen, um die Gefahren auf ein in den Schutzzielen definiertes akzeptables Maß zu begrenzen. Hierbei sollten Sie immer das STOP-Prinzip beachten.
Durchführen der Maßnahmen:
Damit die festgelegten Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden, müssen Sie Verantwortlichkeiten und Fristen definieren sowie die notwendigen Ressourcen bereitstellen. Dabei sollten Sie die Umsetzung der Maßnahmen überwachen. Hierbei helfen beispielsweise To-Do Listen oder die Etablierung von Berichtspflichten.
Überprüfen der Wirksamkeit:
Das Arbeitsschutzgesetz fordert, dass Organisationen nach der Durchführungskontrolle auch die Wirksamkeit der Maßnahmen prüfen. Dieser Punkt ist nicht mit der Prüfung der Umsetzung von Maßnahmen zu verwechseln. Um die Wirksamkeit zu beurteilen, können Sie sich an folgender Leitfrage orientieren: Wurde das Schutzziel erreicht?
Dokumentation der Ergebnisse:
Nach § 6 ArbSchG müssen mindestens das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung, die festgelegten Maßnahmen sowie das Ergebnis ihrer Überprüfung in Unterlagen ersichtlich sein.
Fortschreiben:
Eine Fortschreibung der Gefährdungsbeurteilung ist immer bei Änderungen der betrieblichen Gegebenheiten (insb. Umbauten, neue Arbeitsmittel, neue Arbeitsstoffe), Erkennen neuer Gefährdungen (Änderungen des Stands der Technik, Auftreten von Unfällen, arbeitsbedingten Erkrankungen etc.) erforderlich.
Ich helfe Ihnen gerne weiter!
Kati Schäfer
Produktmanagement Training & PRO SYS
Tel.: 07231 92 23 91 - 0
E-Mail: kschaefer@vorest-ag.de
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