Von der Zettelwirtschaft zum Maßnahmenmanagement

Maßnahmenmanagement ist der systematische Prozess zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Zielerreichung. In einer Zeit, in der Unternehmen ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden, ist es wichtig, dass Maßnahmen klar definiert und strukturiert umgesetzt werden. Oftmals scheitern Organisationen daran, weil sie keinen einheitlichen Prozess zur Planung und Durchführung ihrer Maßnahmen haben. Stattdessen verwalten verschiedene Abteilungen ihre Projekte isoliert, was zu Informationsverlust und ineffizienten Abläufen führt. Ein effektives Maßnahmenmanagement hilft, diese Probleme zu vermeiden. Es ermöglicht Unternehmen, die Verantwortlichkeiten und Prioritäten für jede Maßnahme festzulegen, klare Zeitrahmen zu definieren und den Status des Fortschritts systematisch zu überwachen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Maßnahmen nicht nur geplant, sondern auch regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden und dass Maßnahmen bei Bedarf angepasst werden.

Im Laufe dieser Seite werden wir die zentralen Aspekte des Maßnahmenmanagements näher beleuchten. Wir werden uns mit der Bedeutung der Priorisierung von Maßnahmen, der Notwendigkeit der Einbindung aller Mitarbeitenden und der Rolle von Transparenz im Prozess befassen. Außerdem werden wir Ihnen praktische Werkzeuge und Methoden vorstellen, die Ihnen bei der Implementierung und Optimierung des Maßnahmenmanagements helfen. Denn mit einem durchdachten Maßnahmenmanagement schaffen Sie die Grundlage für nachhaltigen Erfolg und können sicherstellen, dass Ihr Unternehmen auf dem richtigen Kurs bleibt.

Was genau ist Maßnahmenmanagement?

Maßnahmenmanagement ist im Grunde der gezielte Prozess, mit dem Unternehmen oder Organisationen Maßnahmen planen, umsetzen und überwachen, um bestimmte Ziele zu erreichen oder Probleme zu lösen. Dabei geht es darum, sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte klar definiert und sinnvoll koordiniert sind, sodass alles reibungslos abläuft. Dieser Prozess hilft dabei, die Effektivität von Projekten oder internen Abläufen zu sichern, indem man sich genau überlegt, welche Maßnahmen Prioritäten und wer für die Umsetzung verantwortlich ist. Wichtig ist dabei auch, dass regelmäßig überwacht wird, ob die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht sind. Maßnahmenmanagement wird in vielen Bereichen wie dem Projekt- oder Qualitätsmanagement genutzt, um Ergebnisse zu optimieren und einzelne Abweichungen besser zu bewältigen.



Und welche Ziele verfolgt es?

Die Ziele des Maßnahmenmanagements sind vielfältig und zielen darauf ab, die Effizienz und Effektivität von Geschäftsprozessen zu verbessern. Im Wesentlichen lassen sich die Hauptziele wie folgt zusammenfassen:

  • Transparenz schaffen: Durch ein strukturiertes Maßnahmenmanagement wird sichergestellt, dass alle Beteiligten einen klaren Überblick über geplante, umgesetzte und ausstehende Maßnahmen haben. Dies fördert die Nachvollziehbarkeit und Kommunikation innerhalb des Unternehmens.
  • Zielerreichung unterstützen: Maßnahmenmanagement hilft, die festgelegten Unternehmensziele systematisch zu verfolgen und zu erreichen. Dies tut es, indem es die notwendigen Schritte definiert und priorisiert.
  • Risiken minimieren: Durch die Identifizierung und gezielte Bearbeitung potenzieller Probleme oder Risiken können negative Auswirkungen auf das Unternehmen verringert oder ganz vermieden werden.
  • Kontinuierliche Verbesserung fördern: Maßnahmenmanagement zielt darauf ab, Prozesse fortlaufend zu optimieren. Durch die regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen wird sichergestellt, dass Verbesserungen nachhaltig sind und im Unternehmen verankert werden.
  • Verantwortlichkeiten klären: Durch die Zuweisung klarer Verantwortlichkeiten für die Umsetzung von Maßnahmen wird sichergestellt, dass jeder weiß, wer für was zuständig ist. Dies fördert die Eigenverantwortung und das Engagement der Mitarbeiter.
  • Ergebnisse standardisieren: Die systematische Dokumentation und Auswertung der Ergebnisse von Maßnahmen sorgt dafür, dass erfolgreiche Ansätze reproduzierbar und in den Standardprozess des Unternehmens integriert werden können.

Ursachenbezogenes Vorgehen im Maßnahmenmanagement

Im Maßnahmenmanagement gibt es zwar einen allgemeinen Prozessablauf, doch sollte dieser je nach Quelle der Maßnahmen angepasst werden. Zunächst muss in akuten Situationen eine Sofortmaßnahme ergriffen werden, um die unmittelbaren Auswirkungen eines Problems oder einer unerwünschten Situation schnell zu beheben. Es ist dabei entscheidend, diese Maßnahme unverzüglich einzuleiten, um größere Schäden oder negative Folgen zu vermeiden. Erst nachdem die Sofortmaßnahme erfolgreich umgesetzt wurde, können weitere Schritte zur nachhaltigen Lösung des Problems geplant werden. Auf die Sofortmaßnahme folgt die Korrekturmaßnahme. In dieser Phase liegt der Fokus darauf, die Ursachen des Problems zu identifizieren und dauerhaft zu beseitigen, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Dazu gehört in der Regel eine gründliche Analyse, um die Probleme besser zu verstehen und effektive Lösungen zu entwickeln.

Eine weitere wichtige Gruppe von Maßnahmen befasst sich mit der Risikobehandlung und erfordert ein präventives Vorgehen. Hier kommen Vorbeugungsmaßnahmen ins Spiel, die darauf abzielen, potenzielle Probleme von vornherein zu verhindern, indem ihre Ursachen systematisch angegangen werden. Diese proaktive Herangehensweise hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen sind geeignete präventive Qualitätswerkzeuge unerlässlich, da sie dabei unterstützen, Schwachstellen im Prozess zu identifizieren und gezielt zu beheben.

Die dritte Gruppe umfasst Maßnahmen, die sich auf Verbesserungsideen und die Arbeit in Gremien beziehen, wie beispielsweise das Team der Managementbewertung, Qualitätszirkel oder das betriebliche Vorschlagswesen. In diesem Zusammenhang spielen KVP-Maßnahmen (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) eine zentrale Rolle. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die kontinuierliche Verbesserung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems zu fördern. Sie tragen nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern fördern auch die Beteiligung der Mitarbeitenden am Maßnahmenmanagement, was zu einem positiven Klima für ständige Verbesserungen in der Organisation führt.

 

 

Und welche Rolle spielt dabei der PDCA Zyklus?

Das Maßnahmenmanagement kann übergeordnet mit dem „Plan–Do–Check–Act“-Modell (PDCA) beschrieben werden. Dies findet sich auch in der ISO 9001 wieder und definiert die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem (QMS). Jeder der vier Schritte des PDCA-Zyklus beinhaltet, abhängig von der jeweiligen Maßnahmenkategorie (Quelle), unterschiedliche Schwerpunkte, die aufeinander aufbauen.

In der Plan-Phase erfolgt die Identifizierung und Planung von Maßnahmen, während in der Do-Phase die Umsetzung im Vordergrund steht. Anschließend überprüft die Check-Phase die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen. Und in der Act-Phase wird dann entschieden, welche Maßnahmen standardisiert und im Managementsystem verankert werden. Diese strukturierte Vorgehensweise fördert die kontinuierliche Verbesserung und stellt sicher, dass Maßnahmen effektiv und zielgerichtet umgesetzt werden.

Welche Probleme gehen mit einem unzureichenden Maßnahmenmanagement einher?

Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Unternehmen ein Maßnahmenmanagement schlecht oder gar nicht stattfindet. Jeder Bereich verwaltet „seine Maßnahmen“ selbst und pflegt die eigene Vorgehensweise. Systematische Schritte, wie eine Bewertung, Ermittlung von Problemhintergründen und Handlungsbedarfen bleiben auf der Strecke. Häufig „verschwinden“ wichtige Maßnahmen, da nach längerer Tatenlosigkeit Anlässe, Ziele und Bearbeitungsstand der Maßnahmen nicht mehr nachvollziehbar sind. Somit sieht der Handlungszyklus häufig wie folgt aus:

  • Es befinden sich viele Maßnahmen in der Planung.
  • Nur ein geringer Anteil der geplanten Maßnahmen wird weiterverfolgt.
  • Die Überprüfung der Wirksamkeit erfolgt wenig systematisch.
  • Ergebnisse sind nicht standardisiert und die kontinuierliche Verbesserung bleibt auf der Strecke.

Eine Vermeidung oder Reduzierung dieses Problems ist nur durch eine koordinierte Vorgehensweise zu erreichen. Dabei sollten der Planung, Überwachung und Bewertung von Maßnahmen klare Prinzipien zugrunde liegen. Zunächst müssen aus dem Pool an Maßnahmen die wesentlichen identifiziert werden, wobei Kriterien wie die Unterstützung der Zielerreichung, die Bedeutung akuter Probleme und die potenziellen Folgen bei Nicht-Handeln berücksichtigt werden. Anschließend ist es wichtig, die priorisierten Maßnahmen strukturiert umzusetzen. Wobei festzulegen ist, wer für was verantwortlich ist, wie die Umsetzung erfolgen soll, welche Ressourcen benötigt sind und bis wann die Maßnahmen abgeschlossen sein müssen. Zudem ist eine abschließende Bewertung der Wirksamkeit jeder Maßnahme unerlässlich, um sicherzustellen, dass effektive Maßnahmen im Managementsystem standardisiert werden. Ein Maßnahmenmanagement ist daher in einem universellen Prozess zu verankern.


 

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