Was ist ein Qualitätsmanager - Aufgaben & Kompetenzen

Der Qualitätsmanager ist eine Schlüsselposition in vielen Unternehmen und Organisationen, insbesondere in solchen, die hohe Standards für ihre Produkte oder Dienstleistungen aufrechterhalten müssen. Die Hauptverantwortung eines Qualitätsmanagers besteht darin, sicherzustellen, dass Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse den festgelegten Qualitätsstandards entsprechen und den Erwartungen der Kunden gerecht werden.

Die Rolle eines Qualitätsmanagers ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens, da eine hohe Produkt- oder Dienstleistungsqualität die Kundenzufriedenheit erhöht, Kosten reduziert und das Risiko von Qualitätsproblemen minimiert. Nachfolgend erläutern wir Ihnen mehr zu den Aufgaben des Qualitätsmanagers, benötigten Kompetenzen und dessen Benennung. Aber auch der Unterschied zum Qualitätsmanagementbeauftragten wird beleuchtet.



Welche Aufgaben hat ein Qualitätsmanager?

Ein Qualitätsmanager ist für die Sicherstellung und Verbesserung der Qualität von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen in einer Organisation verantwortlich. Die genauen Aufgaben eines Qualitätsmanagers können je nach Branche, Unternehmensgröße und spezifischem Tätigkeitsfeld variieren, aber im Allgemeinen umfassen seine Verantwortlichkeiten:

  • Entwicklung von Qualitätsrichtlinien und -standards: Diese bilden die Grundlage für die Qualitätssicherung in der Organisation.
  • Qualitätsplanung: Er ist für die Planung von Qualitätsprozessen und -aktivitäten verantwortlich, einschließlich der Festlegung von Zielen und Strategien zur Erreichung einer hohen Produkt- oder Dienstleistungsqualität.
  • Qualitätsprüfung und -kontrolle: Der Qualitätsmanager überwacht und kontrolliert die Qualität von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen durch Inspektionen, Prüfungen und Audits.
  • Qualitätsverbesserung: Er entwickelt und implementiert Programme zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung. Dies kann die Identifizierung von Engpässen oder Schwachstellen und die Umsetzung von Maßnahmen zur Beseitigung dieser Probleme umfassen.
  • Schulung: Der Qualitätsmanager ist für die Schulung von Mitarbeitern in Bezug auf Qualitätsrichtlinien und -verfahren verantwortlich, um sicherzustellen, dass sie die Standards verstehen und einhalten.
  • Dokumentation: Er verwaltet die Dokumentation von Qualitätsprozessen, -standards und -protokollen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden und die Konformität nachgewiesen wird.
  • Risikomanagement: Er identifiziert potenzielle Qualitätsrisiken und arbeitet an der Entwicklung von Plänen zur Risikominimierung.
  • Kommunikation: Der Qualitätsmanager kommuniziert Qualitätsanforderungen und -ziele an das gesamte Team und unterstützt die Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern in Bezug auf Qualitätsfragen.
  • Audits und Zertifizierungen: In einigen Branchen kann der Qualitätsmanager für die Vorbereitung und Durchführung von Qualitätsaudits verantwortlich sein und sich um die Erlangung von Qualitätszertifikaten kümmern.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Der Qualitätsmanager fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, in der ständig nach Möglichkeiten zur Steigerung der Qualität gesucht wird.
  • Budgetierung: Er kann in den Budgetierungsprozess einbezogen sein und sicherstellen, dass Ressourcen für Qualitätsaktivitäten angemessen zur Verfügung stehen.
  • Kundenbeziehung: Der Qualitätsmanager kann die Kundenbeziehung verwalten, um sicherzustellen, dass die Qualitätsanforderungen und -erwartungen der Kunden erfüllt werden.

Wie werden Qualitätsrichtlinien im Unternehmen entwickelt?

Die Entwicklung von Qualitätsrichtlinien in einem Unternehmen ist eine entscheidende Aufgabe des Qualitätsmanagements. Ein Qualitätsmanager geht in der Regel durch verschiedene Schritte, um sicherzustellen, dass diese Richtlinien effektiv sind und die Qualitätsziele des Unternehmens unterstützen.

Zu Beginn dieses Prozesses muss der Qualitätsmanager ein tiefes Verständnis für die Unternehmensziele und die langfristige Vision des Unternehmens entwickeln. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Qualitätsrichtlinien in die Gesamtstrategie des Unternehmens integriert sind. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Identifikation der relevanten Standards und gesetzlichen Anforderungen, die auf das Unternehmen zutreffen. Dies kann ISO-Normen, gesetzliche Vorschriften oder branchenspezifische Standards umfassen.

Nachdem die Ziele und Anforderungen klar definiert sind, muss der Qualitätsmanager konkrete Qualitätsziele festlegen. Diese Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar und relevant für das Unternehmen sein. Eine Risikobewertung ist ein weiterer kritischer Schritt. Hierbei werden potenzielle Risiken (intern und extern) identifiziert, die die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen beeinträchtigen könnten. Hierauf basierend folgen schließlich die eigentlichen Qualitätsrichtlinien. Diese Richtlinien sollten klare Anforderungen und Verantwortlichkeiten für alle relevanten Abteilungen und Mitarbeiter festlegen. Diese müssen anschließend im Unternehmen kommuniziert werden. Schulungen und Schulungsmaterialien können dabei helfen.

Der Qualitätsmanager trägt auch die Verantwortung für die Überwachung der Umsetzung der Qualitätsrichtlinien. Dies beinhaltet die regelmäßige Überprüfung von Prozessen, Verfahren und Ergebnissen. Der Qualitätsmanager sollte Feedback und Leistungskennzahlen nutzen, um die Qualitätsrichtlinien und -prozesse kontinuierlich zu verbessern.

Schließlich ist es wichtig, die Qualitätsrichtlinien an Veränderungen anzupassen. Der Qualitätsmanager sollte regelmäßig überprüfen, ob die Richtlinien immer noch relevant und effektiv sind. Gegebenenfalls muss er sie aktualisieren, um den sich ändernden Anforderungen und Entwicklungen in der Branche gerecht zu werden. Insgesamt erfordert die Entwicklung von Qualitätsrichtlinien eine enge Zusammenarbeit mit der Unternehmensführung und allen relevanten Abteilungen. So wird sichergestellt, dass die Richtlinien die strategischen Ziele des Unternehmens unterstützen und zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen.

Die genauen Anforderungen an die Kompetenzen können je nach Branche, Unternehmen und spezifischer Rolle des Qualitätsmanagers variieren. Insgesamt sind die oben genannten Fähigkeiten jedoch entscheidend, um die Qualität in einem Unternehmen effektiv zu steuern und sicherzustellen.

Wann wird ein Qualitätsmanager benannt?

Ein Qualitätsmanager wird in der Regel benannt, wenn ein Unternehmen beschließt, ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) einzuführen oder zu verbessern. Es gibt verschiedene Szenarien und Gründe, die dazu führen können, dass ein Unternehmen einen Qualitätsmanager benennt. Wenn ein Unternehmen beschließt, ein QMS gemäß internationalen Standards wie ISO 9001 einzuführen, ist die Benennung eines Qualitätsmanagers eine typische Maßnahme. Der Qualitätsmanager wird dann die Verantwortung für die Entwicklung, Umsetzung und Aufrechterhaltung des QMS übernehmen.

Wenn ein Unternehmen wächst oder seine Geschäftsbereiche erweitert, kann dies zu einer erhöhten Komplexität der Geschäftsprozesse und Qualitätsanforderungen führen. In solchen Fällen kann ein Qualitätsmanager ernannt werden, um sicherzustellen, dass die Qualitätsstandards in allen Bereichen eingehalten werden. Ein weiterer Grund zur Ernennung eines Qualitätsmanagers können Probleme mit der Produkt- oder Dienstleistungsqualität sein.Wenn ein Unternehmen mit Qualitätsproblemen konfrontiert ist, die zu Kundenbeschwerden oder Reklamationen führen, kann die Ernennung eines Qualitätsmanagers erforderlich sein, um die Ursachen der Probleme zu identifizieren und zu beheben.

In bestimmten Branchen wie der Pharmazie, Lebensmittelproduktion oder Luftfahrt sind zudem strenge Qualitätsstandards und regulatorische Anforderungen erforderlich. Unternehmen in solchen Branchen können Qualitätsmanager einsetzen, um sicherzustellen, dass sie diese Standards erfüllen. Auch können einige Kunden, insbesondere in der B2B-Branche, von ihren Lieferanten verlangen, ein QMS zu implementieren und einen Qualitätsmanager zu ernennen, um die Anforderungen zu erfüllen. Unternehmen, die eine Qualitätskultur fördern und die kontinuierliche Verbesserung ihrer Produkte oder Dienstleistungen anstreben, können diese Position ebenfalls besetzen, um diese Veränderungen zu leiten und zu unterstützen.

Die Ernennung eines Qualitätsmanagers sollte in enger Abstimmung mit der Unternehmensführung erfolgen und sollte darauf abzielen, die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern, die Effizienz der Prozesse zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Der Qualitätsmanager spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung und Aufrechterhaltung von Qualitätsstandards und -verfahren im Unternehmen.

 

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Welche Kompetenzen werden für diese Position benötigt?

Ein Qualitätsmanager muss über eine breite Palette von Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen, um effektiv in seiner Rolle agieren zu können. Hier sind einige der wichtigsten Kompetenzen, die ein Qualitätsmanager benötigt:

  • Fachwissen im Qualitätsmanagement: Ein Qualitätsmanager sollte ein fundiertes Verständnis von Qualitätsmanagementprinzipien, -methoden und -tools haben. Dies umfasst Kenntnisse über Qualitätsstandards wie ISO 9001 und andere branchenspezifische Standards.
  • Analytische Fähigkeiten: Die Fähigkeit, Daten zu sammeln, zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, ist entscheidend, um Qualitätsprobleme zu identifizieren, Ursachen zu ermitteln und Lösungen zu entwickeln.
  • Kommunikationsfähigkeiten: Eine klare Kommunikation auf allen Unternehmensebenen ist gefordert. Dies beinhaltet das Erklären von Qualitätsrichtlinien, Schulungen und die Berichterstattung über Qualitätsleistung.
  • Projektmanagement: Die Fähigkeit, Qualitätsverbesserungsprojekte unter Berücksichtigung der Ressourcen, zu planen, zu leiten und umzusetzen, ist entscheidend.
  • Problemlösungskompetenz: Qualitätsmanager müssen in der Lage sein, komplexe Probleme zu identifizieren, zu analysieren und effektive Lösungen zu entwickeln.
  • Auditing und Prüfung: Die Fähigkeit, interne Audits durchzuführen und externe Audits zu koordinieren, ist wichtig, um die Einhaltung von Qualitätsstandards sicherzustellen.
  • Risikomanagement: Ein Verständnis für Risikobewertung und -management ist wichtig, um potenzielle Risiken für die Produkt- oder Dienstleistungsqualität zu identifizieren und zu minimieren.
  • Teamarbeit: Die Fähigkeit, effektiv in interdisziplinären Teams zu arbeiten und andere zu motivieren, Qualitätsziele zu erreichen, ist entscheidend.
  • Veränderungsmanagement: Qualitätsmanager müssen in der Lage sein, Veränderungen im Qualitätsmanagement zu initiieren und zu unterstützen.
  • Ethisches Verhalten: Ein Qualitätsmanager sollte ethische Standards und Integrität hochhalten, da Qualitätsmanagement oft mit ethischen Fragen und Verantwortungsbewusstsein verbunden ist.
  • Technisches Verständnis: Je nach Branche und Unternehmen kann technisches Fachwissen in Bezug auf die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens erforderlich sein.

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Was ist der Unterschied zwischen QMB und Qualitätsmanager?

Der Unterschied zwischen einem QMB (Qualitätsmanagementbeauftragter) und einem Qualitätsmanager liegt in ihren Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit dem Qualitätsmanagement in einem Unternehmen. Hier sind die Hauptunterschiede:

Rolle und Verantwortlichkeiten

  • Qualitätsmanagementbeauftragter: Der QMB ist eine spezifische Rolle, die in der Regel innerhalb eines Qualitätsmanagementsystems (QMS) gemäß ISO 9001 oder anderen Qualitätsstandards definiert ist. Der QMB ist für die Koordination und Überwachung des QMS verantwortlich. Zu den Aufgaben eines QMB gehören die Schulung von Mitarbeitern im QMS, die Durchführung interner Audits, die Koordinierung von externen Audits und die Verwaltung von Qualitätsdokumentationen.
  • Qualitätsmanager: Der Qualitätsmanager ist eine breitere Rolle und hat oft eine höhere Verantwortungsebene im Unternehmen. Ein Qualitätsmanager ist für die Entwicklung, Implementierung und Aufrechterhaltung des gesamten Qualitätsmanagementsystems verantwortlich. Dies schließt die Festlegung von Qualitätszielen, die strategische Planung, das Risikomanagement und die kontinuierliche Verbesserung ein. Zudem die Gewährleistung der Einhaltung von Qualitätsstandards. Ein Qualitätsmanager kann auch die Aufsicht über QMBs und andere Qualitätsfachleute haben.

Umfang der Verantwortlichkeit

  • QMB: Die Verantwortlichkeit eines QMB ist in der Regel auf die Verwaltung und Pflege des Qualitätsmanagementsystems beschränkt. Der QMB stellt sicher, dass die Prozesse und Verfahren im Einklang mit den Anforderungen des QMS stehen.
  • Qualitätsmanager: Der Qualitätsmanager hat eine umfassendere Verantwortung und kann in die strategische Planung des Unternehmens und die Umsetzung von Qualitätsinitiativen auf höherer Ebene eingebunden sein. Der Qualitätsmanager arbeitet eng mit der Unternehmensleitung zusammen, um sicherzustellen, dass die Qualitätsziele mit den Geschäftszielen in Einklang stehen.

Hierarchie und Organisationsstruktur

  • QMB: Der QMB ist oft in der Hierarchie unter dem Qualitätsmanager positioniert und berichtet an diesen. Der QMB kann auch in kleineren Unternehmen eine eigenständige Rolle sein, ohne einen separaten Qualitätsmanager über sich zu haben.
  • Qualitätsmanager: Der Qualitätsmanager ist normalerweise auf einer höheren Hierarchieebene im Unternehmen angesiedelt und kann direkt an die Geschäftsleitung oder an eine Führungskraft auf höherer Ebene berichten.

In vielen Unternehmen können die Bezeichnungen und Verantwortlichkeiten variieren. Es gibt keinen einheitlichen Standard für die Rollen des QMB und des Qualitätsmanagers. Die genaue Rolle und Verantwortung hängen oft von der Größe des Unternehmens, der Branche und den spezifischen Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems ab. In jedem Fall sind sowohl der QMB als auch der Qualitätsmanager wichtige Akteure im Qualitätsmanagementprozess. Beide sollen die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen sicherstellen.

 

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