Wissensmanagement im Unternehmen durch Social Learning

Social Learning als Methode des Wissensmanagements im Unternehmen ergänzt das klassische Training und basiert auf sozialer Interaktion. Wenn Unternehmen wüssten, was sie wissen. Dieser Satz drückt ein Dilemma aus, dass zwar Wissen im Unternehmen vorhanden ist, jedoch häufig nur in den Köpfen bestimmter Personen. Dieses Fachwissen und die umfangreich vorhandene Erfahrung wird somit zu wenig genutzt. Eine in 2019 durchgeführte Umfrage der Plattform „kursfinder.de“ zum Thema Weiterbildung in KMU hat unter anderem aufgezeigt, dass Personalentwickler die begrenzten Ressourcen, sowohl in Sachen Budget als auch Personal im Bereich PE, als Hemmschuh für Weiterbildung sehen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Weiterbildung nicht zwingend teuer sein muss.

Clevere Unternehmen werden kreativ und bedienen sich an Low-Budget-Möglichkeiten wie zum Beispiel dem Wissensmanagement durch Social Learning. Diese Methode ergänzt die klassischen Trainings und kommt mit überschaubarem Budget aus, denn sie fußt auf sozialer Interaktion. Lesen Sie im Folgenden den Zusammenhang von Social Learning und dem Wissensmanagement im Unternehmen.

Was ist Social Learning und warum ist es eine Bereicherung für die Arbeitswelt?

Social Learning, also die Wissensvermittlung durch soziale Interaktion, ist eigentlich nichts Neues. Vielleicht beschreibt der Begriff sogar den ältesten und üblichsten Prozess des Lernens bzw. der Vermittlung des Wissens. Denn im Grunde bildet das soziale von- und miteinander Lernen im privaten und familiären Umfeld die ursprüngliche Grundlage für die Weitergabe von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Leider findet diese Form der Weiterbildung im Unternehmen häufig nicht oder nicht mehr statt. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, habe ich eine Führungskraft sagen hören, die meinte, mit einer internen „Ligatabelle“ der Beschäftigten die Leistung steigern zu können. Was ist passiert? Es hat sich die folgende Haltung zum Wissensmanagement manifestiert: „Was die Kollegen nicht wissen, bringt mich weiter!“. Mitarbeiter behalten ihr Wissen also lieber für sich, denn so können sie vor dem Chef besser glänzen.

Wissensmanagement im Unternehmen durch Social Learning ist so nicht möglich, denn dies braucht eine Kultur im Unternehmen, die den Austausch des Wissens fördert – nämlich einen intensiven zwischenmenschlichen Austausch. In der Praxis besteht die größte Herausforderung deshalb auch im Aufbau einer Unternehmenskultur, die die Mitarbeiter dazu motiviert, Zeit und persönliches Wissen in den aktiven Wissenstransfer zu investieren. Dies kann virtuell oder persönlich, im Gespräch oder in Form eines Tutorials, im Team oder in internen Chat-Gruppen sein. Gelingt es in der Belegschaft die Bereitschaft zu gewinnen, Know-how mit anderen zu teilen, dann entsteht eine Win-win-Situation, in der alle ständig dazulernen und neues Wissen speichern können. Und dies im Vergleich zu ausschließlich klassischen Trainings, noch mit überschaubarem Budget.



So fördern wir das Wissensmanagement im Unternehmen mit Social Learning

Ein erfolgreiches Wissensmanagement im Unternehmen auf Basis von Social Learning ist nicht nur eine Frage der richtigen Technik, der richtigen Ausstattung oder der richtigen Methoden und Prozesse. In den meisten Fällen ist es erforderlich im Vorfeld der Einführung solcher Konzepte zum Wissenstransfer die Bereitschaft der Mitarbeiter zu schaffen. Hier bieten sich unter anderem die folgenden Möglichkeiten.

Den persönlichen Nutzen für Wissensgeber verdeutlichen

Es muss deutlich werden, welche persönlichen Vorteile sich für die Mitarbeitenden ergeben, wenn sie ihr persönliches (implizites) Know-how teilten. Sie müssen sich sicher sein können, dass ihnen selbst dadurch keine Nachteile (z.B. durch interne Konkurrenz) entstehen können.

Alle für das Teilen von Wissen im Rahmen des Wissensmanagements im Unternehmen belohnen

Die vorhandenen Bewertungssysteme müssen die gemeinsame Nutzung von Wissen berücksichtigen. Erfolge und damit verbundene Honorierungen sollten sich nicht nur an der Leistung des Einzelnen, sondern an der Teamleistung orientieren.

Der Kreativität für das Lernen Raum geben

Damit sich die Mitarbeitenden verstärkt in das Wissensmanagement im Unternehmen durch Social Learning einbringen können, benötigen sie den entsprechenden Freiraum. Sie müssen die Möglichkeit erhalten, sich ihren Interessen entsprechend weiterzubilden und ihre Kreativität zu entfalten. Nur so entstehen neue Lernideen und es wird eine dynamische Lern- und Lehrkultur sowie Prozesse zur Wissensvermittlung gefördert.

Wertschöpfung und Erfolge durch Lernen messbar machen

Die Kompetenzentwicklung sollte möglichst an messbare Zielsetzungen und Bewertungen gekoppelt sein. Wichtig ist, dass Erfolge für die Beschäftigten objektiv und transparent nachvollziehbar sind. Der Erfolg der Verbesserung durch Lessons Learned, bzw. der Beitrag zur Wertschöpfung durch verbessertes Know-how, sollte möglichst messbar erfasst und in Vorher-/Nachher-Vergleichen dargestellt werden.

Welche Methoden von Social Learning gibt es?

In der Tabelle finden Sie einige Methoden und Beispiele des Social Learnings für das Wissensmanagement im Unternehmen. Damit sind die Möglichkeiten dieser Wissensvermittlung unter Mitarbeitern sicherlich noch lange nicht erschöpft. Es sollte im Unternehmen alles denkbar sein, was die soziale Interaktion fördert und so den Zugriff auf Wissen – oder vielleicht sogar eine Wissensdatenbank – ermöglicht.

Grafik unterschiedliche Methoden des Social Learnings für das Wissensmanagement im Unternehmen

Social Learning als Methode vom Wissensmanagement im Unternehmen fußt auf sozialer Interaktion

Im Unternehmen kann ich die unterschiedlichsten Quellen anzapfen, um an Informationen zu kommen. Leider erhalte ich damit noch kein Know-how. Ich muss diese Informationen zuerst mühevoll aufbereiten, um diese zur Erledigung meiner Aufgaben möglichst nutzbringend verfügbar zu machen. Dann habe ich mir neues Wissen angeeignet. In der Regel ist mein neues Wissen an mich gebunden, d.h. es steht erst einmal nur mir zur Verfügung. Deshalb wird es auch das „implizite Wissen“ oder „Embodied Knowledge“ genannt. Um dieses Wissen an andere Beschäftigte weiterzugeben, muss implizites in explizites Wissen („Encoded Knowledge“) umgewandelt werden. Das Wissensmanagement im Unternehmen funktioniert oft so, dass explizites Unternehmenswissen von Experten in Dokumente von Managementsystemen geschrieben werden. Leider ist die Wahrscheinlichkeit groß, dies so niederzuschreiben, dass nur eine Sammlung von Informationen entsteht, aber keine Wissensvermittlung im Unternehmen stattfindet. Und somit schaffen viele Unternehmen zwar eine Wissensdatenbank, speichern aber nur einen „Dokumenten-Friedhof“.

 

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