Was ist Six Sigma? - Definition, Methode & Belts


Six Sigma ist eine systematische Methode zur Prozessoptimierung. Diese setzt nicht auf kleine Schritte zur Verbesserung, sondern auf Durchbrüche. Dies wird in einem Managementsystem umgesetzt. Prozesse werden dabei analysiert, geplant und verbessert, um im Anschluss einen großen Schritt bei der Optimierung dieser zu erreichen. Die Basis stellen Zahlen, Daten und Fakten dar. Das verfolgte Ziel kann dabei von der Reduzierung von Kosten, über die Verbesserung der Qualität, bis hin zur höheren Kundenzufriedenheit reichen.

Six Sigma baut auf dem DMAIC Zyklus auf. Dieser ist ähnlich wie der PDCA Zyklus aus Managementsystemen (z.B. Qualitätsmanagement ISO 9001) in verschiedene Phasen aufgeteilt, die iterativ nacheinander zu durchlaufen sind. Six Sigma kombiniert eine Vielzahl an Methoden, Werkzeugen und Tools, um Prozesse zu verbessern oder zu analysieren. Diese Tools kommen in den einzelnen Phasen des DMAIC-Zyklus zur Anwendung.

Was ist die Six Sigma Definition?

Six Sigma ist eine methodische und datenbasierte Methode des Qualitätsmanagements, die darauf abzielt, Fehler und Defekte in Geschäftsprozessen zu reduzieren und zu eliminieren. Die Methode bzw. das Verfahren wurde erstmals in den 1980er Jahren bei Motorola entwickelt und hat sich seitdem in vielen Branchen und Unternehmen auf der ganzen Welt etabliert. Die Grundidee hinter Six Sigma ist, dass Unternehmen ihre Prozesse so verbessern können, dass sie praktisch fehlerfrei sind.

Um dies zu erzielen, setzt Six Sigma auf ein systematisches Vorgehen, das auf der Sammlung und Analyse von Daten basiert. Dabei werden quantitative Methoden und Werkzeuge wie statistische Analysen, Prozesskartierungen und Messsystemanalysen eingesetzt, um Fehlerursachen zu identifizieren und zu beseitigen.

Das Ziel von Six Sigma ist es, die Fehlerquote auf weniger als 3,4 Fehler pro eine Million Prozessschritte zu reduzieren. Dies entspricht einem Niveau von 99,9997% Prozessgenauigkeit. Six Sigma ist damit ein anspruchsvolles Ziel, das eine kontinuierliche Prozessverbesserung erfordert und einen hohen Fokus auf Kundenbedürfnisse und deren Erwartungen legt.

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Welche Vorteile bietet die Methode?

Die Hauptaufgabe der Six Sigma Methode ist es, Prozesse zu optimieren. Dazu gehört z.B. eine Steigerung der Prozessleistung, Senkung der Herstellungskosten, Vermeidung von Verschwendung, Reduzierung der Fertigungstiefe oder die Vermeidung von Fehlern. Die Methodik ist dabei auf eine beständige und nachhaltige Prozessverbesserung ausgelegt – optimierte Prozesse und Verfahren stehen noch für längere Zeit unter Beobachtung, um auch den zukünftigen Erfolg zu garantieren.

Durch ermittelte Kennzahlen baut Six Sigma auf Zahlen, Daten und Fakten auf. Mit Leistungszielen und einer hohen Messbarkeit kann nachweislich eine Optimierung und Beobachtung von Prozessen erfolgen. Durch nahezu keinerlei Abweichung in Prozessen und fehlerfreie Produkte steigt zudem die Position des Unternehmens im Markt und das Ansehen beim Kunden. Im Folgenden weitere Vorteile von Six Sigma für Ihr Unternehmen:

  • Prozessverständnis und -verbesserung im Fokus
  • Quantifizierte Grundlagen für Entscheidungen
  • Abweichungen und deren Gründe detailliert verstehen
  • Klare Projektdefinitionen für Aufgaben
  • Vielzahl an methodischen Werkzeugen zur Unterstützung
  • Sichere Lösungen einführen

Welche Six Sigma Belts gibt es und was sind deren Aufgaben?

Six Sigma implementiert eine Reihe von verschiedenen Rollen bzw. Personalpositionen im Unternehmen, um die Prozessoptimierung zu strukturieren. Diese Positionen sind als „Belts“ tituliert. Hierzu gehören der White & Yellow Belts, welche über Basiskenntnisse zur Six Sigma Ansatz verfügen.

Der Champion ist die Person, die ein Optimierungsprojekt beauftragt und dieses am Ende verbessert wieder zurück erhält. Für die Durchführung des Projekts sind maßgeblich der Green Belt und Black Belt (Projektleiter) verantwortlich. Über diesen steht wiederum der Master Black Belt. Dieser ist für die Verbreitung der Methodik im Unternehmen verantwortlich und plant zusammen mit der Unternehmensleitung die strategische Ausrichtung.

Hierarchie der Six Sigma Rollen

Welche Six Sigma Ausbildung benötigen Sie?


Mit unseren Six Sigma Schulungen machen wir Sie fit für die Durchführung von Six Sigma Projekten. Durch unsere modulare Qualifizierung können Sie mit dem Six Sigma White oder Yellow Belt einsteigen und sich bis über den Green und Black Belt bis zum Master Black Belt oder Champion fortbilden. Hier finden Sie eine Übersicht zu unserem Gesamtangebot. Viele unserer Schulungen sind bereits als E-Learning Kurs verfügbar und können zudem direkt im Unternehmen oder daheim durchgeführt werden.

Sie wünschen sich ein auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Seminar zu Six Sigma in Ihrem Unternehmen? Mit unseren Inhouse Schulungen kommen wir zu Ihnen und schulen Sie zu Ihrem Wunschthema. Gerne stehen wir Ihnen auch beratend zur Seite – sprechen Sie uns einfach an.


Was ist der DMAIC Zyklus?


Der DMAIC-Zyklus stellt den roten Faden der Six Sigma Methodik dar. Er besteht aus den fünf iterativen Phasen „Define“, „Measure“, „Analyze“, „Improve“ und „Control“.

Define Phase

Was ist das Problem?

In dieser Phase des DMAIC-Zyklus geht es darum die Planung des Six Sigma Projektes zu definieren. Denn diese ist Voraussetzung für ein effizientes Projektmanagement. Verantwortlich sollte für diese Phase der Champion sein. Bestandteile dieser Phase sind unter anderem die Projektauswahl, die Projektcharta sowie eine SIPOC- & VOC-Analyse.

Measure Phase

Wie werden die Auswirkungen messbar?

Der Fokus dieser Phase liegt darauf, die Referenzleistung des untersuchten Prozesses zu identifizieren und zu bewerten. Dabei findet unter anderem eine CTQ-Y-Analyse statt, zudem werden verschiedene statistische Kennzahlen (Mittelwert, Standardabweichung, etc.) sowie grafische Methoden, wie das Process-Mapping, angewendet. Ebenso findet Prozess- und Messsystemfähigkeitsuntersuchungen statt und es stehen weitere Six Sigma Werkzeuge, wie die Regelkartentechnik, zur Verfügung.

Analyze Phase

Was sind die Ursachen für das Problem?

Six Sigma DMAIC-Zyklus

Nun geht es darum, die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen In- und Outputs darzustellen. Diese Darstellung findet dabei sowohl qualitativ, als auch quantitativ statt. Dafür muss der Six Sigma Belt unterschiedliche Soft Tools beherrschen, wie das Ishikawa-Diagramm, Normalverteilung oder die FMEA. Ebenso sollten Analysefähigkeiten sowie statistische Versuchsplanung zum Einsatz kommen.

Improve Phase

Wie lässt sich das Problem beseitigen?

In dieser Phase geht es um die Findung von Lösungen und Ideen. Dabei kommen vor allem verschiedene Kreativitätstechniken, wie das Brainstorming, zum Einsatz. Die so ermittelten Lösungen werden anschließend mithilfe von Musskriterien analysiert. Dadurch stellen sich hilfreiche Ansätze heraus. Die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen wird schließlich in einem Implementierungsplan geregelt.

Control Phase

Wie wird die Verbesserung in der Praxis verankert?

In der letzten Phase des DMAIC-Zyklus geht es schließlich um eine effiziente Prüfung der Wirksamkeit der zuvor festgelegten Maßnahmen. Zudem gehören zu dieser Phase die Dokumentation, Standardisierung sowie die Übergabe an den Six Sigma Champion. Außerdem sollte eine transparente Kommunikation der Ergebnisse stattfinden.

Häufige Missverständnisse zur Six Sigma Methode

Methodische Ansätze – und damit natürlich auch Six Sigma – stehen, wie so vieles im Leben, im ständigen Kreuzfeuer der Kritik. Die Gründe hierfür sind recht vielfältiger Natur, lassen sich aber ganz gut in folgende Schwerpunktbereiche einteilen:

  • Unwissen über Aufbau, Inhalte, Ziele und Nutzen
  • Angst vor Veränderung
  • Angst vor Transparenz

Im Folgenden möchten wir Ihnen typische Missverständnisse vorstellen, welche Ihnen bei der Einführung der Methode im Unternehmen begegnen können.

Six Sigma ist nur Statistik

Diese Spitze zeugt von deutlicher Unwissenheit im Umgang mit der Six Sigma Methodik. Black und Green Belts erarbeiten sich im Training einen umfang- und facettenreichen Werkzeugkoffer, der sie befähigt, erfolgreiche Six Sigma Projekte zu realisieren. Dazu gehören auch zahlreiche sogenannte Soft Tools, bei denen die statistischen Verfahren keine Rolle spielt. Sie dienen oft und gerade zu Beginn des Projekts zur Fokussierung, Spezifizierung und Priorisierung, wie z.B. die VOC-Analyse oder die Cause and Effect Matrix. Zudem dienen sie – v.a. im weiteren Verlauf – als Kreativitätstechniken der strukturierten Ideenfindung, wie z.B. das Ishikawa-Diagramm oder der morphologische Kasten.

Diese Techniken sind i.d.R. leicht erlernbar. In der Praxis, sprich im Six Sigma Projektteam, kann es aber schon die eine oder andere Klippe geben, die es zu umschiffen und im Training anzusprechen gilt. Daher hört man auch immer wieder, und dies ist nun vollkommen richtig, dass bei der Auswahl der Belts sicherlich eine ganz gute Auffassungsgabe auch bezüglich der unfallfreien Anwendung statistisch basierter Tools wichtig wäre. Ganz sicher sollte aber auch ein gewisses Maß an Soft Skills mitgebracht werden, die für den Projekterfolg absolut mitentscheidend sind.

Six Sigma ist nichts Neues

Ja, einerseits absolut richtig – was die einzelnen Werkzeuge angeht, so ist tatsächlich kein einziges mit der Geburt von Six Sigma entstanden. Regelkarten, FMEA, aber auch die sieben Qualitätswerkzeuge (diese werden im KVP oder im Qualitätsmanagement ebenfalls genutzt) oder die verschiedenen statistischen Testverfahren, genauso wie die komplexeren Techniken wie Regressionsanalyse oder statistische Versuchsplanung. Diese hat es schon mehr oder weniger lange gegeben. Unter dem Begriff Six Sigma werden allerdings auch viele neue Aspekte in der Prozessoptimierung ergänzt:

  • Neu ist die Kombinatorik und auch die Konsequenz, in der diese Tools eingesetzt werden
  • Diese Werkzeuge werden nicht nur vereinzelt eingesetzt, wenn man gerade mal Zeit hat, Lust hat, der Richtige gerade da ist oder der Kunde genügend Druck macht
  • Neu ist auch, dass dies vor dem Hintergrund eines auch schon im Rahmen der Ausbildung scharfen Projekts auf der Grundlage ambitionierter Ziele entlang des DMAIC-Zyklus geschieht
  • Es müssen nicht 20 Leute im Raum sein, die jeweils nur eines oder zwei dieser Tools beherrschen, sondern dies alles kann ein Six Sigma Belt alleine
  • Die gezielte Symbiose aus Fach- und Methodenwissen zur Prozessoptimierung wird gesucht
  • Neu ist, dass hier auch organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Erfolge sowohl durchbruchsartig, als auch nachhaltig gelingen lassen

Six Sigma ist zu aufwändig

Dieser Einwurf kommt überwiegend aus dem Lager der methodenresistenten Fraktion, die immer schon wussten, wie’s geht – es aber eigenartigerweise aus irgendwelchen Gründen nie gemacht oder gepackt haben oder schon mit kleinen Verbesserungen schnell zufrieden waren.

Vor allem auch die, die sich immer schnell mal zusammengesetzt haben („Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bild‘ ich einen Arbeitskreis!“), an den doch allseits bekannten Schrauben gleichzeitig gedreht haben, es tatsächlich kurzfristig besser geworden ist, nach ein paar Wochen einen das Dilemma aber wieder eingeholt hat. Die, die behaupten, eine Methodik schränke doch nur ein, die immer direkt auf die erstbeste Lösung springen, die zeigen wollen, dass man schnellstmöglich agieren muss. Nein, das richtige Werkzeug angewendet, schränkt nicht ein, sondern beschränkt sich auf das Erforderliche!


Welche Vorlagen, Musterdokumente und Checklisten benötigen Sie für Six Sigma Projekte?


Wir bieten Ihnen zahlreiche Checklisten und Mustervorlagen zu Six Sigma Projekten. Alle Vorlagen erhalten Sie in einem offenen Format, sodass Sie diese auf Ihre Bedürfnisse anpassen und direkt im Unternehmen verwenden können. Mehr Informationen finden Sie in unserer Rubrik der Musterdokumente Six Sigma.



Anprechpartner Kati Schaefer
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Kati Schäfer
Produktmanagement Training & PRO SYS
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