Unternehmen können ihre Umweltleistung mithilfe von Umweltkennzahlen und auf Basis der ISO 14031 zur Umweltleistungsbewertung ermitteln. Kennzahlen sind im Rahmen eines Umweltmanagementsystems wichtige Indikatoren dafür, ob die geplanten Umweltziele und Umweltprogramme effektiv sind und ob die Beschaffenheit oder der Status von Betriebsabläufen, des Managements oder Zuständen zielführend ist. Die DIN EN ISO 14031 – und auch die EMAS – bietet mit der Umweltleistungsbewertung einen Prozess, welcher es dem Unternehmen ermöglicht, durch Einführung von Schlüsselleistungskennzahlen ihre Umweltleistung darzustellen. Die ermittelten Zahlen müssen auf verlässliche sowie überprüfbare Informationen basieren. Die Bewertung der Umweltleistung (engl.: Environmental Performance) lässt sich auf große und kleine Unternehmen anwenden und bietet somit die optimale Grundlage in einem Umweltmanagementsystem.
Was sagt die DIN EN ISO 14031 zur Bewertung der Umweltleistung?
Gemäß der Begriffsbestimmung der ISO 14031 ist die Definition von Umweltleistungsbewertung ein „fortlaufender Prozess zur Erfassung und Auswertung von Daten und Informationen, um eine Leistungsbewertung zu ermöglichen und Leistungstrends darzustellen“. Die DIN EN ISO 14001 nimmt Bezug auf die Bewertung der Umweltleistung gemäß DIN EN ISO 14031. Diese Norm ist zur Unterstützung des Umweltmanagements als internes Steuerungsinstrument gedacht, um die kontinuierliche Verbesserung und Nachhaltigkeit steuerbar zu machen.
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Gemäß der DIN EN ISO 14031 werden unterschiedliche Kategorien von Kennzahlen für die Umweltleistungsbewertung beschrieben. Für eine aktuelle Überwachung sind hier die Umweltzustandsindikatoren besonders wichtig. Diese sind oft nur schwer direkt mit operativen Tätigkeiten einer einzelnen Organisation in Verbindung zu bringen. Man sollte darauf achten, auch andere Quellen oder Faktoren zu berücksichtigen, die ähnliche Einflüsse auf die Umwelt haben könnten. Diese sind nötig, um den Ausgangszustand zu berechnen, Tendenzen zu überwachen, zulässige Schadstoffobergrenzen festzulegen und Anreize zu schaffen. Bei der Bewertung der betrieblichen Umweltleistung entstehen Wechselbeziehungen zwischen Management und operativen Bereichen der Organisationen sowie dem Zustand der Umwelt. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Norm keinen Beurteilungsmaßstab für die Umweltleistung festlegt.
Wie ist der Aufbau der ISO 14031?
Neben der Einleitung, der Beschreibung des Anwendungsbereiches und der Begriffe wurde die Norm zur Umweltleistungsbewertung in 3 Kapitel sowie zwei informative Anhänge verfasst. Die Anhänge enthalten praktische Anwendertipps zur Ermittlung der Anliegen der interessierten Kreise (Nachbarschaft, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Behörden, Umweltvereine usw.). Ebenso gibt es brauchbare Informationen zur Auswahl von Kennzahlen für die Bewertung der Umweltleistung.
Warum sind Kennzahlen zur Umweltleistung wichtig?
Durch die Verwendung von Umweltkennzahlen gemäß ISO 14031 lassen sich umweltrelevante Aspekte übersichtlich, nachvollziehbar und aussagekräftig abbilden. Wichtige Aspekte sind:
- Formulierung von Umweltzielen und Zahlen zur Abbildung und Verbesserung der Umweltleistung
- nachvollziehbare und fundierte Ergebnisse
- Realisierbarkeit und Aufrechterhaltung mit geringem Ressourceneinsatz
- Verbesserung des Umweltcontrollings, besonders für kleine Unternehmen
- Unterstützung der (Umwelt-) Managemententscheidungen
- Potentiale ausschöpfen
- Trends in ihrer Umweltleistung erkennen
- Konzentration auf das Wesentliche/Organisationsverbesserung
- Kommunikation mit interessierten Kreisen sowie Aufdeckung der relevanten Umweltaspekte für diese Personen
Erst im Vergleich gewinnen Kennzahlen ihre Aussagekraft, somit ist eine permanente Kennzahlauswertung mit entsprechenden Vergleichen unverzichtbar. Mittels SOLL-IST-Vergleichen unterstützen die ermittelten Zahlen die Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse.
Wie ist der Ablauf der Bewertung der Umweltleistung nach der ISO 14031?
Der Aufbau der Bewertung der Umweltleistung gemäß der ISO 14031 erfolgt nach dem Managementmodell des PDCA-Zyklus. In Kapitel 4.1 geht es um die Planung der Umweltleistungsbewertung und die Auswahl von Kennzahlen. Anschließend werden im nächsten Kapitel die gewonnen Informationen und Daten genutzt und für die Bewertung aufbereitet. In Kapitel 4.3 wird die Umweltleistung des Unternehmens dann überprüft und ggf. verbessert. Nachfolgend gehen wir detailliert auf die einzelnen Schritte zur Bewertung der Umweltleistung ein.
Planen der Umweltleistungsbewertung (Plan)
Im Planungsprozess der Umweltleistungsmessung gemäß ISO 14031 sind einige Punkte enthalten, die bei einem zertifizierten Umweltmanagementsystem teilweise schon vorhanden sind, jedoch ggf. einer weiteren Vertiefung bedürfen. Hierzu gehört im ersten Schritt beispielsweise das Aufstellen von Umweltzielen (Leistungskriterien), die Formulierung eines Umweltprogrammes, die Ermittlung der Umweltaspekte und ganz wichtig, die Betrachtung der Anliegen der interessierten Kreise. Sind die entsprechenden Informationen und Daten vorhanden, sollte die Auswahl der geeigneten und spezifischen
- Umweltzustandsindikatoren (Schadstoffkonzentration in Wasser, Boden und Luft)
- Managementleistungskennzahlen (Einhaltung Gesetze, Umweltkosten, Personalschulungen, Sicherheit und Gesundheit)
- operativen Leistungskennzahlen (Verbrauch je Produkteinheit)
erfolgen
Umweltzustandsindikatoren stellen Informationen über den lokalen, regionalen, nationalen oder globalen Zustand der Umwelt im Zeitverlauf oder bei bestimmten Ereignissen dar. Obwohl Umweltzustandsindikatoren kein direkter Maßstab für Umweltwirkungen sein müssen, können sie hilfreiche Informationen über Umweltergebnisse von Veränderungen der Aktivitäten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation liefern. Umweltzustandsindikatoren können für Umweltkategorien entwickelt werden, wie z.B. Luft, Wasser, Land, Flora, Fauna, Menschen, sowie Ästhetik, Erbe und Kultur, einschließlich besonderer Indikatoren für Biodiversität oder Ökosystemleistungen.
Operative Leistungskennzahlen stellen dem Management Informationen über die Umweltleistung des operativen Bereichs der Organisation zur Verfügung. Operative Leistungskennzahlen können durch Auflistung der Inputs, operative Prozesse und Betriebsmittel sowie Outputs ermittelt werden, wie in der Abbildung dargestellt. Dienstleistungen können Inputs, Betriebsprozesse oder Outputs sein und erhebliche Umweltauswirkungen beinhalten (z.B. Vertrieb). Eine Massenbilanz oder Input/Output-Analyse kann für das gesamte Unternehmen, für ausgewählte Prozesse, Dienstleistungen oder Betriebsmittel, ebenso wie für alle oder einzelne Produkte durchgeführt werden, je nach Qualität der Informationssysteme und Bedürfnissen des Unternehmens.
Umsetzen der Ergebnisse zur Umweltleistung (Do)
Das Kapitel „Umsetzen“ spricht von der Nutzung der gewonnen Informationen und Daten. Die für die geplanten Kennzahlen erhobenen Daten werden erfasst, analysiert sowie für die Bewertung der Umweltleistung aufbereitet. Ebenfalls findet ein Vergleich der gewonnenen Umweltleistungskennzahlen mit den entsprechend formulierten betrieblichen Umweltzielen statt.
Datenerfassung:
Die Datenerfassung kann sich auf „Wunschkennzahlen“ beschränken, d.h. jede Organisation ist eigenständig für die Auswahl von sinnvollen und nutzbringenden Kernkennzahlen verantwortlich, wobei nicht die Quantität sondern die Qualität im Vordergrund stehen sollte. Ebenso müssen die Datenverfügbarkeit und der Zeitaufwand berücksichtigt werden.
Datenanalyse und -aufbereitung:
Das Ziel ist es, die erhobenen Daten als Kennzahl für die Umweltleistungsbewertung bereitzustellen. Während der Analyse muss die Qualität überprüft werden, ob die erhobenen Daten auch aussagekräftige Informationen für Kennzahlen wiedergeben.
Informationsbeurteilung:
Die ISO 14031 empfiehlt hier die ermittelten Umweltleistungskennzahlen mit den Umweltleistungszielen zu vergleichen, um eventuelle Abweichungen zu identifizieren.
Berichterstattung und Kommunikation:
Die Berichterstattung und anschließende Kommunikation sollte intern und kann auch extern erfolgen, da dies teilweise von Unternehmen verlangt wird.
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Prüfen und Handeln (Check & Act)
Es sollte eine regelmäßige Überprüfung der Bewertung der Umweltleistung einer Organisation stattfinden, um Möglichkeiten zur Verbesserung zu ermitteln. Eine solche Überprüfung kann zu Managementmaßnahmen zur Verbesserung der Leistung des Managements und des operativen Bereichs der Organisation und zu Verbesserungen des Zustands der Umwelt führen. Wie in jedem Managementsystem ist auch hier das Ziel, die ermittelte Umweltleistungsbewertung zu prüfen, um somit die Umweltleistung des Unternehmens zu verbessern. Bei der Einführung oder ersten Umweltleistungsbewertung sollte man erst einmal die Brauchbarkeit der ermittelten und erhobenen Kennzahlen prüfen, genauso wie die Verbesserung der Datenerfassung. Für Organisationen, die ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 anwenden, sollte das Management Prüfempfehlungen zur Verbesserung der Umweltleistungsbewertung enthalten. Andere sollten ebenfalls für eine Überprüfung der Daten der Umweltleistungsbewertung durch das Management sorgen.
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