Die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT) ist eine Person, die bestimmte elektrische Arbeiten im Unternehmen ausführen darf, obwohl sie keine vollständig ausgebildete Elektrofachkraft ist. Diese Tätigkeiten sind genau definiert und werden in einer Arbeitsanweisung festgehalten. Sie beschränken sich auf wiederkehrende, klar abgegrenzte Aufgaben. Dazu gehören Tätigkeiten wie das Anschließen elektrischer Geräte, der Austausch von Sicherungen, kleinere Wartungsarbeiten oder die Fehlersuche an festgelegten Anlagen. Voraussetzung ist, dass diese Arbeiten im Rahmen der betrieblichen Vorgaben und unter Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen erfolgen.
Die Zusatzausbildung zur EFKffT wurde eingeführt, um den Bedarf an qualifiziertem Personal für spezifische elektrotechnische Tätigkeiten zu decken, die nicht die volle Bandbreite elektrotechnischer Kenntnisse und Fähigkeiten erfordern. Diese Ausbildung ist besonders relevant in Branchen, in denen Mitarbeiter neben ihrem Hauptberuf bestimmte elektrotechnische Aufgaben übernehmen müssen, wie z.B. in der Metallverarbeitung, im Maschinenbau, in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder im Facility Management
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Welche Aufgaben übernimmt eine EFKffT?
Eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten darf, wie eingangs erwähnt, nur genau definierte, wiederkehrende elektrotechnische Arbeiten ausführen. Diese müssen im Rahmen der Gesamtqualifizierung durch eine spezielle Schulung, mit theoretischem und praktischem Teil, vermittelt werden. Dabei müssen diese Tätigkeiten sicher beherrschbar sein und dürfen keine tiefgehenden Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik erfordern. Typische Aufgaben einer EFKffT sind beispielsweise:
- Austausch und Anschluss von Steckdosen, Schaltern oder Leuchten
- Montage und Verdrahtung von elektrischen Baugruppen (z. B. in Maschinen oder Schaltschränken)
- Installation und Anschluss von elektrischen Geräten (z. B. Heizungen, Pumpen, Lüftungsanlagen)
- Prüfen und Wechseln von Sicherungen oder Schutzschaltern
- Messen und Prüfen elektrischer Anlagen (z. B. Isolationsmessungen, Funktionsprüfungen)
- Wartung und Reparatur von elektrischen Komponenten in Maschinen oder Gebäuden
- Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Geräte nach DGUV Vorschrift 3
- Durchführen von Funktionstests nach dem Austausch elektrischer Bauteile
- Dokumentation von Prüfergebnissen
- Inbetriebnahme und Kontrolle von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen
- Verdrahten und Anschließen von Steuerungen in bestimmten Bereichen
- Einfache Fehlersuche und Behebung von Störungen
- ..
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Was darf eine EFKffT nicht tun?
Eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten darf keine elektrotechnischen Arbeiten außerhalb ihres definierten Aufgabenbereichs ausführen. Insbesondere ist es ihr untersagt, an nicht freigeschalteten oder unter Spannung stehenden Anlagen zu arbeiten. Denn dies stellt ein hohes Risiko für Leib und Leben dar. Ebenso darf sie keine neuen elektrischen Installationen planen oder errichten, da diese Tätigkeiten fundierte elektrotechnische Fachkenntnisse erfordern. Änderungen oder Erweiterungen an Schaltanlagen oder komplexen Steuerungen sind ebenfalls nicht erlaubt. Hierfür müssen tiefere Eingriffe in bestehende elektrische Systeme vorgenommen werden. Zudem sind Arbeiten an Hochspannungsanlagen oder Stromversorgungsnetzen ausgeschlossen, da diese spezielle Fachausbildungen und umfassende Sicherheitsmaßnahmen voraussetzen.
Wichtige Merkmale in Bezug auf die Aufgaben
Eine EFKffT verfügt über eine begrenzte Qualifikation, die unter anderem durch eine spezielle Schulung für bestimmte elektrotechnische Arbeiten erworben wird. Wie sich der Ausbildungsweg der Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten genau gestaltet, lesen Sie weiter unten auf dieser Seite. Im Gegensatz zu einer vollständig ausgebildeten Elektrofachkraft, wie einem Elektriker oder Elektroniker, hat sie keine umfassende Ausbildung im Elektrohandwerk, sondern lediglich eine eingeschränkte Berechtigung zur Ausführung klar definierter Tätigkeiten.
Zu den festgelegten Tätigkeiten zählen ausschließlich Aufgaben, für die die Person explizit geschult wurde. Dazu gehören beispielsweise der Anschluss von Steckdosen, der Austausch von Sicherungen oder die Inbetriebnahme bestimmter Geräte. Die Arbeiten müssen dabei stets im Rahmen der vorgegebenen Sicherheitsvorschriften durchgeführt werden. Maßgeblich sind hierbei insbesondere die DGUV Vorschrift 3 sowie die Norm DIN VDE 1000-10, die Anforderungen an elektrotechnische Tätigkeiten und die Qualifikation von Personen im elektrotechnischen Bereich festlegen.
Da eine EFKffT keine vollwertige Elektrofachkraft ist, erfolgt die Ausführung ihrer Tätigkeiten unter der Verantwortung und Aufsicht einer ausgebildeten Elektrofachkraft. Diese trägt die fachliche Verantwortung und stellt sicher, dass alle Arbeiten sicher und normgerecht ausgeführt werden.
Video: Was macht eine EFKffT?
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Wo wird eine EFKffT eingesetzt?
Eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, in denen wiederkehrende elektrotechnische Arbeiten erforderlich sind, die jedoch keine vollumfängliche Ausbildung als Elektrofachkraft erfordern. Nachfolgend seinen nur einige Beispiele genannt.
In der Industrie und Produktion umfasst ihr Einsatz die Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen. Zudem den Austausch elektrischer Komponenten wie Sicherungen oder Steckverbindungen sowie die Prüfung und Inbetriebnahme bestimmter elektrischer Geräte nach festgelegten Vorgaben.
In der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik (HKL) gehören der Anschluss und die Inbetriebnahme von Steuerungs- und Regelungssystemen, der Austausch elektrischer Komponenten in Heizungs- und Klimaanlagen sowie kleinere Reparaturen an elektrischen Bauteilen zu ihren Aufgaben. Eine EFKffT kann auch im Bereich der Photovoltaik eingesetzt werden, insbesondere für spezifische Tätigkeiten, die im Rahmen ihrer Qualifikation liegen. Dazu gehören beispielsweise die Montage und der Anschluss von Solarmodulen auf Dächern oder Freiflächen, die Installation von Wechselrichtern und Speichersystemen sowie der Austausch von Komponenten innerhalb bestehender Anlagen. Weitere Aufgaben können die Verkabelung der Module untereinander, das Anschließen von Steckverbindungen und Schutzvorrichtungen sowie einfache Prüf- und Messarbeiten umfassen. Die Inbetriebnahme und Abnahme einer Photovoltaikanlage liegt jedoch in der Verantwortung einer voll ausgebildeten Elektrofachkraft.
Im Maschinenbau kann eine EFKffT beispielsweise elektrische Komponenten an Maschinen anschließen, einfache Wartungsarbeiten durchführen, defekte Betriebsmittel wie Sicherungen oder Steckverbindungen austauschen und bestimmte Prüf- und Messarbeiten vornehmen. Bei der Möbelmontage umfasst ihr Aufgabenbereich z.B. den elektrischen Anschluss von Beleuchtungssystemen in Möbeln. Aber auch den Einbau und Anschluss von Steckdosen oder USB-Ladepunkten in Küchen und Büromöbeln. Oder die Integration elektrischer Höhenverstellungen bei Schreibtischen oder Betten. Auch hier müssen alle Arbeiten unter Einhaltung der relevanten Sicherheitsvorschriften erfolgen und durch eine Elektrofachkraft beaufsichtigt werden.
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Voraussetzungen für die Tätigkeit als EFKffT
Um als (EFKffT) tätig zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem fachfremden Bereich erforderlich, beispielsweise als Mechaniker, Mechatroniker oder SHK-Handwerker. Anschließend muss eine spezielle Schulung gemäß DGUV Vorschrift 3 absolviert werden, in der theoretische und praktische Kenntnisse zu elektrotechnischen Grundlagen, Schutzmaßnahmen und gesetzlichen Vorgaben vermittelt werden. Zudem ist eine Prüfung der erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten erforderlich, um sicherzustellen, dass die Person die festgelegten Tätigkeiten sicher ausführen kann. Da sich Vorschriften und technische Standards weiterentwickeln, sind regelmäßige Nachschulungen verpflichtend, um die Qualifikation aufrechtzuerhalten und auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben.
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Informationen
Ausbildungsweg zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
Der Ausbildungsweg zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT) ist ein strukturiertes Programm, das drauf abzielt, Fachkräfte sorgfältig auf spezialisierte elektrische Aufgaben vorzubereiten. Dieser Weg beginnt in der Regel mit einer Berufsausbildung oder einer gleichwertigen beruflichen Tätigkeit, die als Fundament für das weitere Lernen dient. Anschließend folgt eine theoretische Ausbildung, die sich an den Vorgaben des DGUV Grundsatzes 303-101 orientiert. Diese Ausbildungsphase ist entscheidend, um ein tiefes Verständnis für die theoretischen Grundlagen und Sicherheitsvorschriften zu entwickeln, die für die Ausübung der Tätigkeiten erforderlich sind.
Parallel zur theoretischen Ausbildung ist die praktische Ausbildung im Betrieb von großer Bedeutung. Hierbei werden die erlernten Kenntnisse in die Praxis umgesetzt, und die angehenden Elektrofachkräfte können unter realen Bedingungen Erfahrungen sammeln. Ein wesentlicher Bestandteil der praktischen Ausbildung ist das Arbeiten nach den spezifischen Arbeitsanweisungen (AA) für die festgelegten Tätigkeiten. Diese Anweisungen dienen dazu, die Sicherheit und Effizienz der Arbeitsprozesse zu gewährleisten.
Um sicherzustellen, dass die Arbeitsanweisungen korrekt umgesetzt werden, erfolgt eine Prüfung durch die verantwortliche Elektrofachkraft der Organisation. Erst wenn diese Prüfung erfolgreich abgeschlossen ist, kann die Bestellung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten durch die Organisation erfolgen. Mit dieser Bestellung übernehmen die Fachkräfte dann die eigenverantwortliche Ausführung der ihnen zugewiesenen Aufgaben.
Die Rolle als EFKffT erfordert jedoch nicht nur die anfängliche Ausbildung und Bestellung, sondern auch eine kontinuierliche Weiterbildung. Diese regelmäßigen Schulungen sind entscheidend, um das Wissen aktuell zu halten, sich mit neuen Technologien vertraut zu machen und die Sicherheitspraktiken kontinuierlich zu verbessern. So wird gewährleistet, dass die Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten stets auf dem neuesten Stand der Technik
arbeiten und die höchsten Sicherheitsstandards einhalten.
Dieser Ausbildungsweg stellt sicher, dass die EFKffT ihre Tätigkeiten sicher und fachgerecht ausführen kann, ohne die Gefahren elektrischer Arbeiten zu unterschätzen.
Qualifikationsstufen im Elektrobereich
Im Bereich der Elektrotechnik ist die Sicherheit von oberster Priorität. Die Arbeit mit elektrischen Anlagen und Geräten erfordert spezifisches Fachwissen und Fertigkeiten, um Gefahren für Personen und Sachwerte zu minimieren. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es unerlässlich, dass Personen, die in diesem Sektor tätig sind, über die entsprechenden Qualifikationen verfügen. Diese Qualifikationen sind in verschiedene Stufen gegliedert, die von grundlegenden Kenntnissen für Laien bis hin zu umfassendem Expertenwissen für vollqualifizierte Elektrofachkräfte reichen.
Eine Elektrofachkraft (EFK) hat eine umfassende elektrotechnische Ausbildung, beispielsweise als Elektriker oder Elektroniker, und darf eigenverantwortlich elektrische Arbeiten durchführen. Die EFKffT hingegen besitzt nur eine eingeschränkte Qualifikation für genau definierte Tätigkeiten, für die sie speziell geschult wurde. Ihre Arbeiten erfolgen stets unter der Verantwortung einer Elektrofachkraft.
Die auf dieser Seite thematisierte Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT) nimmt eine spezielle Position ein. Sie steht unterhalb der vollständig ausgebildeten Elektrofachkraft (EFK), verfügt aber über mehr elektrotechnische Befugnisse als eine elektrotechnisch unterwiesene Person (EUP).
Die elektrotechnisch unterwiesene Person (EUP) hat lediglich eine Einweisung in grundlegende elektrotechnische Gefahren. Sie darf nur unter Aufsicht einfache Tätigkeiten, wie das Betätigen von Sicherungseinrichtungen, ausführen. Die EFKffT nimmt somit eine mittlere Position ein: Sie hat eine spezifische Schulung für bestimmte elektrotechnische Arbeiten, darf diese selbstständig innerhalb ihres festgelegten Bereichs ausführen, bleibt aber an strenge Sicherheitsvorgaben und die Aufsicht einer Elektrofachkraft gebunden.
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